Die wohl einfachste Methode, Kaffee selber zu rösten: Rohe Kaffeebohnen gleichmässig auf dem Boden einer Pfanne verteilen und diese auf dem Herd unter stetigem Rühren erhitzen. Nach ca. 5 bis 10 Minuten fangen die Bohnen an zu «knacken»; nach ca. 20 Minuten sogar ein 2. Mal. Das «Knacken» heisst in der Röst-Fachsprache 1. Crack bzw. 2. Crack. Für sehr hell gerösteten Kaffee nimmst Du die Bohnen unmittelbar nach dem 1. Crack aus der Pfanne und kühlst sie möglichst rasch ab. Für eine mittlere oder dunklere Röstung bleiben sie noch etwas länger im Ofen – jedoch höchstens bis zum 2. Crack.
Mehr Informationen dazu, was beim Rösten genau passiert, findest Du in diesem Beitrag; Details zu den verschiedenen Röstgraden findest Du in diesem Beitrag.
Was die Ausstattung angeht, ist diese Methode verlockend: Du brauchst nichts weiter als Pfanne, Kochlöffel und Herdplatte. Aber das war’s leider auch schon mit den Vorteilen. Denn das Kaffeerösten in der Pfanne verursacht viel Rauch und es wird sogar das Tragen einer Schutzbrille empfohlen, da die Bohnen beim Knacken gerne mal bis ins Gesicht springen.
Das alles wäre akzeptabel, wenn das Röstergebnis stimmt. Aber das überzeugt leider nicht: Beim Rösten in der Pfanne werden die Bohnen sehr ungleichmässig geröstet – einige Stellen sind dunkel, andere noch fast ungeröstet. Für ein gutes Röstergebnis (und letztlich feinen Kaffee) müssen die rohen Kaffeebohnen gleichmässig von allen Seiten geröstet sein. Das ist bei der Pfannenröstung leider unmöglich. Fazit: Für allererste Röstversuche oder Experimente ist die Methode ok. Wenn Du aber feinen Kaffee selber rösten möchtest, kommst Du mit Dieser Methode nicht weit.

Eine weitere Methode mit vorhandener Küchenausstattung Kaffee zu rösten: Das Kaffeerösten im Backofen. Du legst hierbei die rohen Kaffeebohnen nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und schiebst sie in den heissen Umluft-Ofen. Ab und zu öffnest Du den Ofen und wendest die Bohnen. Nach ca. 5 bis 10 Minuten knacken die Bohnen ein 1. Mal, nach ca. 20 Minuten ein 2. Mal. Auch bei dieser Methode entscheidest Du, wann der Röstvorgang fertig ist: Für sehr hell gerösteten Kaffee kommen die Bohnen nach dem 1. Crack aus dem Ofen und Du musst sie rasch abkühlen; für eine mittlere oder dunklere Röstung bleiben sie länger, bis maximal zum 2. Crack, im Ofen.
Die Vorteile dieser Methode: Backofen, Blech und Kochlöffel haben wir vermutlich alle zu Hause in der Küche – Du brauchst fürs Rösten also keine neuen, kostspieligen Anschaffungen. Im Gegensatz zur Pfannenröstung brauchst Du auch keine Schutzausrüstung und es wird kaum Emissionsklagen der Nachbarn geben. Allenfalls Deinen Ofen musst Du nach dem Rösten gründlich reinigen, da Bohnen-Häutchen durch die Umluft-Hitze rumwirbeln und kleben bleiben können. Wenn Du die Bohnen vor dem Rösten wäschst, gibt es weniger Putz-Arbeit.
Im Vergleich zum Rösten in der Pfanne kannst Du im Backofen mehr Kaffee aufs Mal rösten und hast ein etwas ausgewogeneres Röstergebnis. Dennoch: Von allen Seiten gleichmässig geröstet werden die Bohnen auch im Backofen nicht. Fazit: Der Kaffee wird im Backofen etwas besser als in der Pfanne – aber noch immer nicht richtig gut.

Kaffee selber rösten mit der Popcornmaschine
Die dritte Methode
Wer sagt, dass Popcornmaschinen nur für Popcorn da sind? Mit heisser Luft und permanenter Zirkulation der Kaffeebohnen lassen sich mit der Popcornmaschine zumindest bessere Kaffeeröst-Ergebnisse erzielen als in der Pfanne oder im Backofen.
Für diese Methode braucht es das (überschaubare) Investment in eine Popcornmaschine. In diese kommen die ungerösteten Kaffeebohnen rein und los geht’s: Die rohen Bohnen werden im heissen Luftstrom der Popcornmaschine gedreht. Nach ca. 4 Minuten hörst Du die Bohnen zum 1. Mal knacken und bis zum 2. Knacken dauert es dann ca. weitere 10 bis 15 Minuten. Auch bei dieser Methode gilt: Für sehr hell gerösteten Kaffee kannst Du die Bohnen nach dem 1. Crack aus dem Ofen nehmen und abkühlen – für eine mittlere oder dunklere Röstung bleiben sie länger, bis maximal zum 2. Crack in der Popcornmaschine.
Die Vorteile dieser Methode: Durch den heissen Luftstrom der Popcornmaschine werden die Kaffeebohnen beim Rösten andauernd bewegt und werden so regelmässiger geröstet als in der Pfanne oder im Backofen. Und so wird auch der Kaffee besser. Die Popcorn-Methode eignet sich daher für alle, die gerne experimentieren und selten kleine Mengen Kaffee rösten. Allerdings solltest Du unbedingt draussen rösten: durch den Luftstrom der Popcornmaschine werden die Silberhäutchen vom Kaffee gepustet – und die möchtest Du bestimmt nicht in der ganzen Küche verteilt haben.

Die professionellste Methode für das Kaffeerösten zu Hause: Das Rösten mit einer kleinen Kaffeeröstmaschine, einem sogenannten Heimröstmaschine. Mit dieser kannst Du je nach Modell in 12 bis 15 Minuten bis zu 1kg Rohkaffee rösten. Der Kaffee wird bei diesen Maschinen gleichmässig und schonend geröstet. Der wichtigste Unterschied zu den anderen Röstmethoden: beim Rösten mit einer Heimröstmaschine können die fürs Rösten wichtigen Parameter wie Temperatur und Zeit exakt kontrolliert und gesteuert werden. Nur so können alle Geschmacksnoten aus einem hochwertigen Kaffee rausgekitzelt werden und die Röstung kann dem Bohnentyp sowie der Zubereitungspräferenz angepasst werden. Beim Kochen bereiten wir ja auch nicht alle Zutaten mit der gleichen Temperatur und Zeit zu..
Fazit: Mit einer Heimröstmaschine werden die Bohnen gleichmässig und schonend geröstet – Du bekommst in 12 bis 15 Minuten leckeren, frischen Kaffee! Wenn Du zu Hause regelmässig selber Kaffee rösten möchtest, der geschmacklich an einen Kaffee von der (Profi)-Rösterei rankommen soll, dann lohnt sich die Investition in eine Kaffee-Heimröstmaschine.

Kaffeeröster für Zuhause
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